Lebenselixier aus der TCM Ernährung
Kälte kriecht uns unter die Mäntel, die Nase rinnt und der Aufenthalt im Freien wird oft durch eine Nebelsuppe vermiest.
Die TCM- Ernährung im Winter zielt darauf ab, Wärme und Energie zuzuführen und damit den Funktionskreis Niere/Blase zu unterstützen. Nur wenn in der Niere genügend Qi gebildet wird, funktioniert auch der Stoffwechsel gut, denn das Nieren Qi ist die Quelle des „Verdauungsfeuers“ und beeinflusst damit die Transformationskraft von Milz und Magen.
Im Winter ist es ungünstig Rohkost, Salate oder thermisch kalte Speisen wie Joghurt, Südfrüchte oder Bananen zu essen. Sie schwächen die Verdauungskraft und kühlen; vor allem Milchprodukte wirken zusätzlich auch verschleimend. In dieser Jahreszeit tut es uns besonders gut 3x täglich warme und gekochte Mahlzeiten zu essen.
Der Winter entspricht dem Wasserelement und damit dem salzigen Geschmack. Salz ist von Natur aus abkühlend und reinigend, bzw. ausleitend. Diesen Effekt macht man sich zu Beginn einer Fastenkur zunutze, wo Glaubersalz zum Abführen eingesetzt wird.
Salz löst aber auch Verhärtungen und Verschleimungen und wirkt als Salzinhalation bei Verkühlungen.
Besonders wohltuend ist ein Aufenthalt in einer Salzgrotte im Winter, vor allem wenn man diesen mit sanften Qi Gong Übungen kombiniert. Dazu müssen Sie nicht mal die Stadt verlassen. Probieren Sie Qi Gong am Salzstrand in der Seilerstätte in Wien aus, sie werden sich danach fantastisch fühlen.
Das Salz transportiert die Nährstoffe in tiefere Schichten und sorgt dafür, dass auch die Knochen, Zähne, Haare und das Knochenmark, die alle dem Wasserelement zugeordnet sind gut versorgt werden.
Zuviel Salz trocknet aus und schädigt den Funktionskreis Niere/Blase. Verwenden Sie zum Würzen hochwertiges Salz, wie zum Beispiel das Ausseer Bergkernsalz. Am besten erst am Ende des Kochvorganges salzen, dadurch können sie die Salzmenge verringern.
Als besondere Energiespender gelten im Winter TCM Kraftsuppen, die mit Gemüse, Fleisch und allerlei Kräutern und Gewürzen angereichert sind.
Vor allem bei Säfte- und Blutmangel ist es wichtig Fleisch mit viel Flüssigkeit zuzubereiten. Kraftbrühen mit Fleisch haben sehr lange Kochzeiten von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Die chinesische Heilkunde versteht das lange Köcheln der Zutaten einer Kraftbrühe als eine Transformation von Substanzen in Energie. Eine Kochzeit von 2-3 Stunden stärkt vor allem das Qi, bei längeren Kochzeiten wird der Yang Charakter gestärkt.
TCM Kraftsuppen sind besonders nach einer überstanden Krankheit zu empfehlen, um rasch wieder zu Kräften zu kommen. Wenn eine Yin Leere besteht, sollte die Suppe thermisch neutral zubereitet werden, was man in Kombination mit kühlenden Zutaten und nicht zu langen Kochzeiten erreicht.
Da die Kraftsuppe wie der Name schon sagt, stärkend wirkt, sollte man sie nicht am Beginn einer Krankheit, z.B. während einer Grippe essen, da sie in diesem Fall auch die Krankheitserreger stärkt.
Als Paradebeispiel für eine TCM Kraftsuppe gilt die Hühnerkraftsuppe, die in der chinesischen Medizin, vor allem Müttern nach der Geburt gereicht wird. Sie sorgt dafür, dass die Mutter bald wieder zu Kräften kommt und keine Wochenbettdepression bekommt. Das Rezept für eine Hühnerkraftsuppe finden Sie zum Download auf meiner Webseite unter Gesunde Rezepte.
Natürlich können Sie auch eine vegetarische Kraftsuppe zubereiten. Auch hier geht die Energie aus dem Gemüse durch das lange Kochen in die Essenz der Suppe über. Das Gemüse enthält nach dem langen Kochen allerdings keine Nährstoffe mehr. Seihen Sie daher die Suppe ab und fügen Sie frisches Gemüse als Suppeneinlage hinzu. Kochen Sie es mit, bis es bissfest ist.
Wer mehr über die Zubereitung und Wirkung von Kraftsuppen erfahren möchte, dem empfehle ich meinen nächsten TCM Kraftsuppenworkshop zu besuchen, wo wir sowohl vegetarische als auch Kraftsuppen mit Fleisch, ergänzt mit den passenden TCM Kräutermischungen zubereiten. Dazu noch ein Buchtipp: Karola Schneider: Kraftsuppen nach der Chinesischen Heilkunde, Joy Verlag.