Wie kann TCM Ernährung bei der Krebsprävention unterstützen?
Bei der Vorbereitung zu meinem Vortrag zum Thema „Ernährung bei Krebs“, der am 13.2.2014 um 18:00h im Kochstudio „die Pause“ stattfindet, ist mir das Buch „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras in die Hände gefallen.
Dieses sehr interessante Buch setzt sich mit dem Einfluss von Ernährung auf Krebszellen auseinander. Die Krebsforschung geht davon aus, dass rund ein Drittel der Krebsfälle in direktem Zusammenhang mit einer ungünstigen Ernährung stehen.
Als ungünstig wird vor allem angesehen, dass der pflanzliche Anteil an unserer Ernährung zu gering ist. Die beiden Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass wir uns aktiv vor Krebs schützen können, indem wir eine Vielzahl an pflanzlichen Lebensmitteln in unseren Speiseplan einbauen.
Dabei haben sie sich an Studien orientiert, die die Ernährungsgewohnheiten weltweit untersucht haben, im speziellen in China und Japan, wo bestimmte Krebsarten, wie Brust- oder Darmkrebs sehr selten vorkommen. Dies wird unter anderem auf die traditionelle Ernährung zurückgeführt.
Sie stellen in ihrem Buch eine Reihe von Lebensmitteln vor, die den wissenschaftlichen Nachweis erbracht haben, dass sie entzündungshemmende- oder krebshemmende Eigenschaften besitzen.
Viele dieser Lebensmittel werden seit jeher in der TCM als Heilmittel eingesetzt. Durch die differenzierte Betrachtung der individuellen Konstitution setzt die TCM gezielt Lebensmittel zur Bekämpfung von Beschwerden ein. Nicht alle Lebensmittel, die in letzter Zeit von der Wissenschaft als besonders hilfreich in der Vorbeugung gegen Krebs angesehen werden, sind aber für jeden bekömmlich.
Die TCM- Ernährungsberatung hilft, die richtigen Lebensmittel zu finden, die nicht nur Krebserkrankungen vorbeugen, sondern auch bestehende Ungleichgewichte mildern. Die folgenden Lebensmittel haben sich nach Ansicht der Wissenschaft in der Krebsvorbeugung bewährt. Die Beschreibung der Wirkung nach der TCM liefert Ihnen wertvolle Hinweise für ihren richtigen Einsatz.
Grüner Tee:
Durch seinen hohen Anteil an Catechinen, die die Entwicklung von Krebszellen behindern, wird grüner Tee von der Wissenschaft als besonders wirksam in der Krebsprävention eingestuft. Er weist unter allen Nahrungsmitteln den höchsten Gehalt an krebshemmenden Stoffen auf.
Grüner Tee ist vor allem in China und Japan beliebt und dient gleichzeitig als Heilmittel. Er kühlt und trocknet und gehört zur Geschmacksrichtung bitter. Er wirkt gegen Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Hitzegefühl im Kopf, lindert Entzündungen, unterstützt die Fettverdauung und hilft bei Durchfall. Im Übermaß genossen (mehr als 9 g pro Tag), kann er allerdings auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Obstipation auslösen. Durch seine kühlende und trocknende Wirkung trocknet er Blut und Säfte und kühlt das Nieren Yang. Er ist daher ungünstig bei Kältesymptomen, Blut- und Säftemangel.
Algen:
Das Gemüse des Meeres ist reich an essenziellen Mineralstoffen, Spurenelementen wie Jod, Kalium, Eisen und Kalzium (Algen enthalten 10 mal mehr Kalzium als Kuhmilch).
Nori Algen (sie werden traditionell bei der Herstellung von Sushi verwendet) besitzen einen hohen Anteil an Proteinen, zahlreiche Vitamine (darunter B12), eine Vielzahl an Mineralstoffen und langkettige Omega-3-Fettsäuren. Weiters werden Kombu Algen, Wakame, Arame und Dulse Algen zur Krebsvorbeugung empfohlen.
In der TCM werden Algen zum Auflösen von Verhärtungen und Zusammenballungen (ein Tumor stellt in der TCM eine durch festen Schleim entstandene Verhärtung dar), bei Ödemen und zum Ausleiten von Hitze und Toxinen eingesetzt. Sie haben einen kühlenden Effekt und wirken durch den salzigen Geschmack ausleitend und reinigend. Sie sollten daher nicht bei Kältesymptomen verzehrt werden.
Als Zutat zum Reiscongee (langgekochte Reissuppe, die besonders bekömmlich ist) eignen sich z.B. Wakamealgen. Kombualgen werden als Grundlage für Dashi (die japanische Brühengrundlage) verwendet und enthalten natürliches Glutamat. Die in Schottland und Irland beheimatete Dulsealge (Lappentang) wird getrocknet als Snack gereicht, die Aramealge eignet sich für Salate und als Suppeneinlage. Da die meisten Algenarten stark jodhältig sind, sollten sie nicht bei Schilddrüsenerkrankungen verzehrt werden und auch in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Pilze:
Die wissenschaftliche Untersuchung hat ergeben, dass vor allem asiatische Pilze wie Shitake, Austernpilze, Maitake und Enokitake das Immunsystem stärken und die Vermehrung von Krebszellen verhindern. Auch bei unserem beliebten Speisepilz, dem Zuchtchampignon wurden diese Eigenschaften festgestellt, wenn auch mit geringerer Wirkung.
In der TCM wird der Shitake Pilz schon seit mehr als 2000 Jahren als Heilmittel eingesetzt und gilt als besonders wirksam bei Magen- und Gebärmutter-Karzinomen. Außerdem stärkt er das Qi von Milz & Magen und kräftigt das Blut. Man verwendet nur die Kappen, nicht die Stiele und er kann als Dekokt (2 x 20 Minuten in Wasser gekocht), gedünstet oder gebraten verzehrt werden.
Champignons kräftigen ebenfalls das Milz Qi und harmonisieren den Magen. Sie wirken leicht kühlend, befeuchten Trockenheit und lösen Schleim. Sie werden therapeutisch bei Müdigkeit und Kraftlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, sowie bei Diarrhö eingesetzt.
Hülsenfrüchte:
Sojabohnen wird von der Wissenschaft durch ihren hohen Anteil an Phytoöstrogenen eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Sojaprodukten wie Tofu, gerösteten Sojabohnen, Sojamilch oder Misosuppe das Risiko für Brustkrebserkrankungen senken kann.
Die TCM setzt Hülsenfrüchte vor allem zum Ausleiten von Feuchtigkeit ein. Sojamilch und Tofu wirken kühlend und werden daher zum Ausleiten von Hitze und zur Entgiftung eingesetzt. Da sie auch Säfte hervorbringen, helfen sie bei Trockenheit und Yin-Mangel. Die schwarze Sojabohne stärkt Leber- und Nierensubstanz, sowie Blut und wirkt entgiftend. Als Tee zubereitet, kocht man die schwarzen Sojabohnen in Wasser 1-2 Stunden lang und trinkt den Sud.
Azukibohnen helfen besonders bei Feuchtigkeit, wirken ausleitend und entgiftend, beseitigen Schwellungen und kühlen Hitze. Sie können z.B. im Reiscongee mitgekocht werden.
Gewürze:
Die TCM setzt Gewürze seit jeher als Heilmittel ein. Nun hat die Wissenschaft herausgefunden, dass eine Reihe von Gewürzen in der Krebsvorbeugung eine wichtige Rolle spielen.
Als neue Wunderwaffe gegen Krebs werden dabei besonders Kurkuma und Ingwer gepriesen. Beide weisen einen sehr hohen Gehalt an entzündungshemmenden Molekülen auf.
In der TCM werden diese beiden Pflanzen aus der Familie der Ingwergewächse unterschiedlich eingesetzt. Kurkuma gehört zur Geschmacksrichtung bitter und ist vom Temperaturverhalten her warm. Es wirkt vor allem positiv auf die Leber und unterstützt die Fettverdauung, Entschlackung und Blutreinigung. Er hilft bei Druck im Oberbauch, Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen.
Ingwer gehört zur Geschmacksrichtung scharf und wirkt erwärmend. Er stärkt vor allem die Abwehrkraft, hilft bei beginnender Verkühlung, stärkt Qi und Yang der Milz und hilft bei Feuchtigkeit in der Milz. Er wird bei Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit nach dem Essen eingesetzt. Getrockneter Ingwer ist noch stärker erwärmend und sollte nicht bei Symptomen von Hitze und Trockenheit eingesetzt werden.
Gemüse:
Seit die Wissenschaft herausgefunden hat, dass die Familie der Kreuzblütengewächse hochwirksame krebshemmende Pflanzenstoffe enthalten, ist das Image von Kohl, Kraut, Brokkoli, Kohlsprossen, Kohlrabi und Karfiol stark gestiegen.
In der TCM Ernährung stärken die Kohlgewächse die Mitte und damit Milz und Magen. Rotkraut nährt und reinigt außerdem das Blut. Kohlgewächse fördern die Verdauung und werden auch zur Entschlackung eingesetzt.
Der Familie der Zwiebelgewächse, allen voran, dem Knoblauch wird von der Wissenschaft ein außergewöhnlich starkes krebshemmendes Potential bescheinigt.
Die TCM setzt Zwiebel und Knoblauch vor allem bei Yang Mangel, der zu Kältesymptomen führt, ein. Sie gehören zur Geschmacksrichtung scharf und wirken erwärmend. Sie stärken das Milz Qi, helfen bei innerer Kälte und bei Verdauungsbeschwerden, die durch Kälte ausgelöst werden.
Vorsicht ist bei Beschwerden durch Hitze oder Trockenheit geboten, Knoblauch verstärkt diese.
Es gibt noch eine ganze Reihe von Lebensmitteln wie rote Beeren, Tomaten, Zitrusfrüchte, Schokolade, Probiotika oder Leinsamen, die sich in wissenschaftlichen Tests, als äußerst wirksam in der Vorbeugung gegen Krebs erwiesen haben.
Die TCM Ernährungslehre gibt Ihnen zusätzlich wertvolle Informationen, welche dieser Lebensmittel für Ihre speziellen Bedürfnisse geeignet und empfehlenswert sind.
Wenn Sie mehr zu diesem spannenden Thema wissen möchten, besuchen Sie meinen Gratis-Vortrag: Ernährung bei Krebs am 13.2.2014 um 18:00h im Kochstudio „die Pause“ am Spittelberg oder kommen Sie zu einer individuellen Ernährungsberatung in meine Praxis.