Frühstück aus aller Welt – mit der TCM Ernährung zu mehr Power für jeden Tag
Ich habe mir die Frühstücksgewohnheiten aus aller Welt angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es in fast allen Gegenden sehr nahrhafte Frühstücksvarianten gibt, die sich kaum von einer Mittags- oder Abendmahlzeit unterscheiden.
Dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, wird bereits von vielen Ernährungsfachleuten festgestellt. Der Grund dafür ist, dass unser Bordcomputer, namens Gehirn, am besten am Vormittag funktioniert und dazu ausreichend Energie braucht.
Wenn wir einen internationalen Frühstücksstreifzug unternehmen, finden wir viele Frühstücksvarianten, die dem Rechnung tragen. Fangen wir in Europa an: Hier ist das Full English Breakfast sicher die üppigste Variante. Angefangen von Porridge über Würstchen, Speck mit Rühreiern, gegrillten Tomaten, Pilzen und gebackenen Bohnen findet man hier einiges an „brainfood“. Zugegeben es gibt wenige Engländer, die morgens eine solche Portion verdrücken, aber die Auswahl zeigt, dass das Frühstück eine wichtige Rolle spielt.
Weiter östlich in Russland gibt es nicht minder nahrhafte Frühstücksvarianten. Der nationale Getreidebrei heisst dort „Kasha“ und besteht meist aus geröstetem Buchweizen, Haferflocken oder Grieß, die mit Milch, Butter und Zucker zubereitet werden. Das ist allerdings erst der Auftakt, denn dazu gibt es noch allerlei deftige Speisen wie Omelette, Bratkartoffeln, Blinis oder Pirogen.
In den mittelamerikanischen und südamerikanischen Ländern, wird ebenfalls deftig gefrühstückt. In Mexiko z.B. gehören dazu unbedingt Eiergerichte, Bohnen und Tortillas, die typisch mexikanischen Maisfladen. Zusätzlich gibt’s in diesen Ländern oft frisches Obst und „Empanadas“, das sind Teigtaschen, die mit Fleisch, Gemüse oder Käse gefüllt sind.
In Afrika gibt es sehr unterschiedliche Frühstücksvarianten. Als Frühstücksgetreide sind vor allem Hirse und Mais als Brei oder in Form von frittierten Teigfladen oder Teigtaschen beliebt.
In den asiatischen Ländern gibt es meist keine Unterscheidung zwischen Frühstück und den anderen Mahlzeiten. Es wird warm gefrühstückt, meist ist es eine Suppe, die in China traditionell Reis oder Nudeln enthält. In diese Suppe kommen zusätzlich Fleisch, Fisch oder Gemüse. In Japan ist die Misosuppe, die aus einer Sojabohnenpaste besteht, ein traditionelles Frühstücksgericht.
Welchen Vorteil hat ein Frühstück, das nach den Grundsätzen der TCM-Ernährung zubereitet wird?
Dieses Frühstück hat einen entscheidenden Vorteil z.B. gegenüber einer Brotmahlzeit für unseren Körper. Das gekochte, warme Frühstück kommt mit Körpertemperatur und bereits weich gekocht in den Magen. Dadurch wird weniger Energie für die Erwärmung, Zerkleinerung und die Resorption des Speisebreis gebraucht und diese steht uns für andere Tätigkeiten zur Verfügung.
Ein gekochtes warmes Frühstück, hält länger satt und bewahrt uns vor dem Heißhunger auf Süßes, der uns gerne befällt, wenn wir nichts frühstücken oder nur Süßes, das leider die Lust auf Süßes noch verstärkt.
Wie sieht nun das ideale Frühstück aus der Sicht der TCM-Ernährung aus?
Für die traditionelle chinesische Medizin ist eine Suppe das ideale Frühstücksgericht. Diese Suppe sollte ausreichend Fett, Eiweiß und Kohlehydrate enthalten. Die Zutaten hängen ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Als Getreide eignet sich Reis am besten. Dazu kommen Gemüse der Saison, Eier, Fleisch oder Fisch. Damit die Suppe ausgewogen und gut schmeckt, sollten alle 5 Geschmacksrichtungen von sauer, bitter, süß über scharf und salzig darin vorkommen. Das funktioniert am besten, wenn Sie viele Gewürze und frische Kräuter verwenden.
Das süße Pendant zur Suppe ist der Getreidebrei. Die Auswahl reicht von Haferflocken, Hirse, Dinkel, Mais, Cous-Cous, Buchweizen bis zu Reis in den verschiedensten Variationen. Ein Getreidebrei lässt sich ebenso wie eine Suppe bereits wunderbar am Vorabend zubereiten. In der Früh ergänzen Sie ihn je nach Saison mit frischen Früchten oder Trockenfrüchten, Nüssen und Samen. Auch der Brei schmeckt am besten, wenn alle 5 Geschmacksrichtungen darin vorkommen.
Die Wirkung der 5 Geschmacksrichtungen in der TCM
Der saure Geschmack kommt in Zitrusfrüchten, Granatapfel, Beerenfrüchten, Tomaten, Petersilie, säuerlichen Äpfeln oder Joghurt vor. Saure Zutaten sollte man nur sparsam einsetzen, vor allem im Winter, denn die meisten kühlen uns ab. Der saure Geschmack zieht zusammen und bewahrt die Säfte.
Die bittere Geschmacksnote kommt u.a. von Basilikum, Curry, Kurkuma, Oregano, Rosmarin und Thymian. Eine bittere Nuance im Brei kommt vor allem von Zitronen- oder Orangenschale, Kakao oder Mohn. Kaffee, Rotwein und Schwarztee sind ebenfalls Vertreter der bitteren Geschmacks-richtung. Blattsalate wie Rucola, Radicchio, Chicoree oder Endivie regen die Verdauung an, da der bittere Geschmack nach unten ausleitet. Da die meisten bitteren Nahrungsmittel austrocknen, sollten sie nur sparsam verwendet werden.
Alle süßen Zutaten wie Honig, Trockenfrüchte, süßes, frisches Obst, aber auch Gemüse, Fleisch, Fette, Öle, Nüsse, die meisten Getreidesorten und Milchprodukte gehören zur Geschmacksrichtung süß. Der süße Geschmack entspannt uns und wirkt ausgleichend. Daher haben wir großes Verlangen nach Süßem. Dieses Verlangen stillen wir am besten mit Getreide, Obst und Gemüse.
Der scharfe Geschmack löst Stagnationen und bewegt die Energie. Das ist günstig für die Transformation und daher sollte auch eine kleine Menge an scharfen Zutaten in jeder Mahlzeit vorkommen. Ingwer, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch; Muskat, Koriander, Lorbeer, Kreuzkümmel, Kardamom und Nelke sind einige der scharfen Zutaten, die im Winter vermehrt zum Einsatz kommen, da sie erwärmen. Für die Kühlung im Sommer sorgen Kresse, Pfefferminze und Radieschen. Auch hier gilt, immer nur in kleinen Mengen, da der scharfe Geschmack ebenfalls austrocknet.
Der salzige Geschmack hat verschiedene Aufgaben, einerseits leitet er nach innen und zu den Knochen. Er weicht auf, leitet nach unten aus und wird zur Auflösung von zähem Schleim, z.B. in Form von Soleinhalationen, eingesetzt. Zuviel Salz verhärtet und trocknet. Dem salzigen Geschmack werden die Meerestiere, Fische und Algen zugeordnet, sowie Soja und Sojaprodukte. Außerdem gehören die Hülsenfrüchte und alle geräucherten und gepökelten Fleischwaren dazu.
Wie Sie nun aus den Zutaten der 5 Geschmacksrichtungen ein bekömmliches und energiereiches Frühstück zubereiten, zeige ich Ihnen in meinem Kochkurs 5-Elemente Power Frühstück am 18.1.2014. Einige Frühstücksrezepte finden Sie auch auf meiner Website unter Downloads & Rezepte.
