Vanille und Kakao – beleben die Sinne und heben die Stimmung
Der Duft von Vanille ruft in uns Bilder von süßen Köstlichkeiten ins Gedächtnis, genauso wie der Duft von Kakao an Trostspender in Form von Schokolade denken lässt. Diese beiden Gewürze heben die Stimmung und fördern die Liebeslust.
Vanille – verleiht Süßspeisen das gewisse Etwas
Vanille stammt aus Mexiko und wird in der ursprünglichen Stangenform auch als “Königin der Gewürze” bezeichnet: nach Safran ist sie das zweit teuerste Gewürz der Welt. Im Handel wird sie als Bourbon-Vanille bzw. mexikanische Vanille angeboten. Das künstliche Vanillin, das im Vanillinzucker steckt, ist damit nicht zu vergleichen.
Vanille ruft Glücksgefühle hervor, indem die Bildung des Hormons Serotonin angeregt wird. Ihr wird außerdem aphrodisierende Wirkung nachgesagt, da das Vanillin menschlichen Sexualbotenstoffen ähnelt. Vanille weckt die Sinne und wirkt auf entspannte Weise anregend und belebend. Daher wird sie auch als Dufttöl in der Aromatherapie eingesetzt. In er Duftlampe wirkt Vanille gegen Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit, aber auch gegen Stress.
Als Gewürz im Essen wirkt die Vanille verdauungsfördernd und stärkt die Gallenproduktion. Daher hilft sie bei der Verdauung von schweren und fetten Süßspeisen.
In der TCM-Ernährung wird die Vanille zur Stärkung von Milz und Magen Qi eingesetzt und entspannt das Leber Qi. Sie ist von der Geschmacksrichtung her süß und von der Temperatur her neutral bis warm. Sie passt vor allem gut zu Süßspeisen, verleiht aber auch würzigen Eintöpfen eine exotische Note und rundet den Geschmack ab.
Vanillezucker selbst gemacht
Mithilfe einer Vanilleschote können Sie Vanillezucker selbst herstellen. Dafür eignen sich auch Vanilleschoten, deren Mark man bereits ausgekratzt hat, um andere Speisen zu würzen; es ist also eine praktische Resteverwertung.
So stellen Sie Vanillezucker selbst her:
- Verwenden Sie eine neue oder eine bereits ausgekratzte Vanilleschote
- Schneiden Sie die bereits ausgekratzte Vanilleschote in kleine Stücke. Eine neue Vanilleschote zuerst der Länge nach aufschlitzen und das Vanillemark auskratzen. Danach die Schote kleischneiden
- Geben Sie die Vanille-Stücke und das Mark in ein Schraubglas, das mit Zucker gefüllt ist. Vermischen und bedecken Sie die Vanille mit dem Zucker und verschließen Sie das Schraubglas. Lassen Sie den Vanillezucker ein bis zwei Wochen ziehen
Kakao – die Götterspeise der Azteken
Kakaobohnen stammen ebenfalls aus Mittelamerika und waren dort einst so wertvoll, dass sie den Mayas und Azteken als Zahlungsmittel dienten.
Roher Kakao ist eines der fantastischsten Nahrungsmittel, das in der Natur vorkommt. Allerdings nur in seiner rohen Form. Durch den Röst- und Weiterverarbeitungsprozess, wird eine Vielzahl der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe zerstört
Einen gesundheitsfördernden Effekt kann daher nur hochwertige Schokolade mit mindestens 70 % Anteil von Kakao haben, und das schmeckt dann vergleichsweise bitter. Am besten ist Rohschokolade, bei der die Inhaltsstoffe nicht durch Erhitzen zerstört wurden, und reines Kakao-Pulver ohne weitere Zusätze.
Der Wirkstoff Theobromin im Kakao ist eng verwandt mit dem Koffein und wirkt ähnlich belebend auf Körper und Geist.
Kakao hat den höchsten antioxidaktiven Wert von allen Nahrungsmitteln auf der Erde! Verglichen mit dem Gewicht hat Kakao mehr antioxidaktive Eigenschaften als Rotwein, Heidelbeeren oder Gojibeeren! Leider blockiert Milch die Antioxidanzien, sodass sich diese Wirkung nur bei reinem Kakao Pulver entfaltet.
Kakao enthält Anandamide, die auch als „Glückshormon“ bezeichnet werden. Es handelt sich um eine Endorphinart, die der Körper normalerweise nur nach intensiver körperlicher Tätigkeit ausstößt . Ein weiterer Stoff, der für die stimmungsaufhellende und entspannende Wirkung im Kakao verantwortlich ist, ist die Aminosäure Tryptophan, aus der der Körper Serotonin gewinnt, das uns vor Stress schützt.
Außerdem ist Kakao reich an Magnesium, Eisen, Chrom, Kupfer, Zink und Omega 6 Fettsäuren. Die Omega 6 Fettsäuren werden im verarbeiteten Zustand zu Transfettsäuren umgewandelt und können zu entzündlichen Reaktionen in unserem Körper führen.
In Form von Bitterschokolade (mind. 70% Kakaoanteil) steuern die sekundären Pflanzenstoffe, die im Kakao enthalten sind, der Arterienverkalkung entgegen und verringern damit das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Zwar ist Bitterschokolade milchfrei, sie besteht allerdings zu annähernd gleichen Teilen aus Kakaomassse und Zucker und enthält etwa 4% Kakaobutter. Wer gelegentlich Bitterschokolade genießt, tut sowohl seiner Stimmung als auch seinem Herzen etwas Gutes und Untersuchungen zeigten zudem, dass der Duft von Schokolade die Hirnaktivität anregt.
In der TCM–Ernährungslehre gilt die Kakaobohne als warm und ist vom Geschmack her bitter und süß. Sie ist dem Feuerelement zugeordnet und stärkt den Funktionskreis Herz und Kreislauf. Sie stärkt und beruhigt den Geist und entspannt die Leber. Sie ist daher empfehlenswert bei Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Kraftlosigkeit, Konzentrationsmangel und geistiger Müdigkeit.
Wer Kakao in seiner ursprünglichen Form genießen möchte, kann das mit einer Tasse „Xocoatl“ ausprobieren. Diese „Speise der Götter“, wie die Azteken Ihren Zaubertrank nannten, war den Herrschern und Priestern vorbehalten. Sie enthält Chilis und ist vom Geschmack her bitter und scharf. Die Thermik dieses Getränkes ist heiß und daher ist es nur Menschen zu empfehlen, die allgemein unter Kälte leiden und nicht geeignet für Leute, die unter Hitze, Blut-, Säftemangel oder unter Trockenheit leiden.
Eine milde Variante Kakao als Heißgetränk ohne Milch und Zuckerbeigabe zu genießen, ist etwa der Glückstee von Alnatura (gibt’s bei DM), der Vanille, Rooibos und Kakaoschalen enthält. Damit sind gleich zwei Stimmungsmacher in einem Getränk vereint.