Mit Sellerie, Süßkartoffel, Kraut und Roter Rübe gesund durch den Winter
Der Blick in den Saisonkalender zeigt, dass wir noch bis April warten müssen, bis das erste frische, heimische Gemüse sprießt.
Zum Glück gibt es bis dahin das lagerfähige Wintergemüse, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch viele gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt.
Ich möchte Euch heute meine persönlichen Wintergemüse-Heldinnen aus Sicht der TCM vorstellen. Für jedes Gemüse findet Ihr ein Rezept zum Download auf meiner Website.
Die feurige Rote Rübe:
Sie ist in der TCM wegen der roten Farbe und der blutaufbauenden Eigenschaften dem Feuerelemet, und gleichzeitig wegen ihres süßen, erdigen Geschmackes auch dem Erdelement zugeordnet.
Die Rote Rübe wirkt positiv auf den Funktionskreis Leber/Galle indem sie Blut aufbaut, und das Leber Qi reguliert und bewegt. Sie wirkt positiv auf den Funktionskreis Herz/Dünndarm durch ihre Shen beruhigenden Eigenschaften, die bei geistiger Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen auf Grund von Blutmangel auftreten. Der rohe Saft der Roten Rübe hilft gegen Verstopfung. Der süße Geschmack der roten Rüben ist gut geeignet, um Qi aufzubauen und Nässe und Feuchtigkeit zu transformieren.
Die Rote Rübe ist sowohl warm in Form einer Roten Rübensuppe oder eines Rote Rübenrisottos, als auch kalt in Form von Salaten, vielseitig einsetzbar. Durch das Kochen der Roten Rübe, wird der Salat leicht bekömmlich und durch Beigabe von fett- und eiweisshältigen Zutaten zu einer sättigenden Mahlzeit. Meine Lieblingszutaten beim Roten Rüben Salat sind Nüsse, Äpfel und Vogerlsalat.
Die beruhigende Sellerie
Die Knollensellerie wird in der TCM dem Erdelement zugeordnet, da der Geschmack süßlich, aber auch etwas scharf und etwas bitter ist.
Sie wirkt leicht erfrischend und kühlt Magen-Feuer, tonisiert das Yin und beruhigt Leere Hitze. Sie wirkt besänftigend auf aufsteigendes Leber Yang und ist empfehlenswert bei Gastritis und Sodbrennen.
Meine Favoriten aus Sellerie sind die Sellerie-Birnensuppe und das Selleriepüree.
Die stärkende Süßkartoffel
Die Süßkartoffel wird seit einiger Zeit auch in Österreich angebaut und ist durch ihre einfache und schnelle Zubereitung eine wunderbare Ergänzung auf dem Winterspeiseplan.
In der TCM wird sie vor allem zur Stärkung des Qi, der Energie von Milz und Magen eingesetzt. Sie ist vom Geschmack her süß und dem Erdelement zugeordnet.
Sie wird bei Erschöpfung und Schwächezuständen empfohlen, da sie sowohl den Qi- als auch den Blutaufbau unterstützt und das Nieren Yin stärkt. Außerdem leitet sie Nässe und Feuchtigkeit aus und hilft gegen Durchfall.
Die Süßkartoffel ist äußerst vielseitig und wird am besten im Backrohr zubereitet. Als Süßkartoffelchips, Süßkartoffelwedges oder als Ofengemüse schmeckt sie auch Kindern ausgezeichnet. Sie passt aber auch gut in Eintöpfe, Suppen oder lässt sich als Püree zubereiten. Mein Rezepttipp ist Süßkartoffelsuppe mit Ingwer und Kokosmilch
Das bewegende Weisskraut
Kohl- und Krautgewächse werden von der Ernährungswissenschaft aufgrund ihrer krebshemmenden Eigenschaften und ihres hohen Vitamin C Gehalts gerne empfohlen.
Die TCM ordnet die Kohlarten dem Erdelement zu, und beschreibt den Geschmack des Weisskrautes sowohl als süß, scharf und etwas bitter.
Weisskraut reguliert und bewegt das Qi und wird vor allem bei Magen- und Darmerkrankungen empfohlen. Es hilft gegen Verstopfung und beseitigt Hitze im Magen-Darmbereich aber auch in der Lunge, wie zum Beispiel bei einer akuten Erkältung mit Lungen-Schleim Hitze.
Kraut ist besonders bekömmlich in Form von Sauerkraut, das auch die Abwehrkräfte stärkt. Kraut ist sehr preisgünstig und ausgiebig, egal ob geschmort, als Beilage zu Fisch oder Fleisch, zum Einwickeln von Rouladen, als Salat oder in der Suppe. Damit Kraut keine Blähungen verursacht, sollte es immer mit verdauungsfördernden Gewürzen zubereitet werden. Zu Kraut passen besonders gut Paprika, Wacholder, Kümmel, Lorbeer, Majoran, Thymian, Liebstöckel, Kurkuma, Kreuzkümmel oder Senfkörner.
Meine Lieblingsrezepte sind warmer Krautsalat mit Orangenfilets und geschmortes Paprikakraut.