Bitterstoffe als Waffe gegen den Süßhunger
So wie wir den süßen Geschmack brauchen, weil er entspannt, entkrampft, harmonisiert und nährt, erfüllt auch der bittere Geschmack wichtige Aufgaben in unserem Körper.
Bitterstoffe regen die Verdauung an und stimulieren Magen, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Bitterstoffe verhelfen zu einer gesunden und vollständigen Verdauung und wirken so gegen Blähungen, Sodbrennen, Aufstoßen und Darmträgheit. Die Leber wiederum profitiert von den Bitterstoffen, indem die Entgiftungsfunktion angeregt wird.
Bitterstoffe sind in der Lage unseren Süßhunger zu reduzieren und unterstützen damit auch das Abnehmen. Bitterstoffe führen rascher zu einem Sättigungsgefühl. Dadurch nehmen wir automatisch kleinere Portionen zu uns. Bitterstoffe in der Nahrung sorgen durch ihren intensiven Geschmack für ein rasch einsetzendes Fließen der Verdauungssäfte, wodurch auch der Sättigungsreiz beschleunigt eintritt. Die Intensität des bitteren Geschmacks bewirkt außerdem auch von sich aus eine Begrenzung der Esslust und des Hungers auf mehr süßes oder salziges.
Der bittere Geschmack aus Sicht der TCM
Als Botschaftsgeschmack ist bitter dem Funktionskreis Herz und Kreislauf und damit dem Feuerelement zugeordnet. Bitter regt Herz und Kreislauf an, was wir beim Konsum von Tee, Kaffee, Kakao, Rotwein oder Bier spüren. Große Mengen an Bitterstoffen schaden dem Herzen, denn sie trocknen aus und schädigen Blut und Yin, sodass sie den Schlaf stören und andere Beschwerden verstärken können.
In der TCM ist neben der Wirkung des Geschmacks auch die thermische Wirkung von großer Bedeutung. Daher unterscheidet sich die Anwendunge und die Wirkung der bitteren Lebensmittel, je nachdem ob sie wärmen oder kühlen.
Bittere Lebensmittel mit wärmendem Charakter
Die Kombination von bitteren und wärmenden Eigenschaften finden wir vor allem in Gewürzen, wie etwa Kurkuma, Paprika, Rosmarin, Thymian, Majoran, Basilikum, Oregano. Sie unterstützen den Verdauungsprozess und helfen dabei, die Nahrung besser in Energie umzuwandeln. Sie beugen Blähungen und Verdauungsbeschwerden vor und helfen bei Milz Qi und Milz Yang Schwäche. Bets10
Bittere Lebensmittel mit abkühlendem Charakter
Der bittere Geschmack in Lebensmitteln und Kräutern die kühlend oder kalt wirken, hat eine entzündungshemmende, Hitze ausleitende, abführende, harntreibende und auch beruhigende Wirkung. Diese wird vor allem bei Beschwerden eingesetzt, bei denen Hitze und Feuer im Körper für Probleme sorgen, wie etwa bei Neurodermitis, weichen übel riechenden Stühlen, Hautunreinheiten, Übergewicht in Kombination mit Feuchter Hitze, eitrigen Entzündungen, Hepatitis, Herpes labialis und Herpes genitalis, Blasenentzündung, Schlaflosigkeit und Verstopfung.
Dabei kommen vor allem bittere Kräuter wie Löwenzahn, Enzian, Wermuth, Schafgarbe, Mariendistel oder Salbei zum Einsatz.
Nehmen Sie bittere Kräuter immer nur kurmäßig zu sich, das heisst in einem Zeitraum von maximal 2-3 Wochen, da sie durch die kalte thermische Wirkung und durch ihren austrocknenden Charakter über einen längeren Zeitraum zu einer Schwächung der Mitte führen und Blut- und Säfte schwächen.
Es ist empfehlenswert bittere Kräuter am Vormittag vor einer Mahlzeit einzunehmen, da dann das Milz Qi in seiner Hochzeit ist. Abends hingegen ist es schwach und außerdem würde die harntreibende Wirkung den Schlaf beeinträchtigen.
Reinigung und Entgiften mit Bitterstoffen
Sowohl die westliche als auch die Traditionell Chinesische Medizin empfiehlt 1-2 im Jahr Reinigungskuren, die mit Bitterstoffen unterstützt werden, um die Verdauungsfunktion zu stärken und Schlacken und Gifte auszuleiten.
Kräutermischungen mit Bitterstoffen, wie Leberreinigungstees, Schwedenbitter oder Heidelberger`s 7 Kräuter Stern sind dafür gut geeignet.
In Kombination mit einer Getreide-, Saft- oder Suppenkur können Sie Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen und überflüssige Kilos loswerden. Der positive Nebeneffekt ist, dass Sie damit Ihren Geschmackssinn stärken und es danach viel leichter fällt, süßen und salzigen Mehlspeisen oder Snacks zu widerstehen.
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